Kanucamp 2008 – wie Französisch ?!

Dieses Jahr fand das Kanucamp wieder im südfranzösischen Eygliers an der Durance statt. Frankreich war gar nicht dran, wurde aber vorgezogen, da in 5 Jahren deutsche und französische Sommerferien kollidieren würden. Erster Sonntag der Ferien, 3 Uhr morgens: Susanne, Det, Jan und Ramona trafen sich also auf der Autobahn, um gemeinsam in den warmen Süden zu fahren, über teure Mautstraßen mit viel zu vielen Blitzen und französischen Toiletten.

unser Lager
unser Lager

Als sie gegen Abend am Camp ankamen, verschwand Jan erstmal Richtung Fahrtenleitersitzung, schließlich sollte ja am nächsten Tag gepaddelt werden.
Der Rest fuhr aber nicht mit ihm die Durance, sondern die Clarée, da sie nur am Anfang des Urlaubs genug Wasser haben würde.
Der Einstieg war diesmal nicht Pamlinet, sondern ein Örtchen 1 km oberhalb, wo wildwassertechnisch noch etwas mehr los war als am eigentlichen Einsteg. Die übrige Strecke war nicht wirklich schwer, allerdings wegen dem - ach ne, Genitiv - wegen des vorhergegangenen Hochwassers ziemlich verholzt, sodass mehrere komplett mit Bäumen verschanzte Stellen umtragen werden mussten.
Leider gibt’s auch dieses Jahr nur wenige Fotos von der Clarée, da Det seine Kamera vergessen hat und Ramonas Akku leer war.

faul aber glücklich: Sinja und Ramona
faul aber glücklich: Sinja und Ramona

Am Dienstagabend (23.30 Uhr) kamen dann auch Sinja und Markus an, um im Dunkeln ihr nagelneues und extra spinnensicheres (weil riesengroß und mit Stauraum für Gepäck im Innenzelt) aufzubauen. Zwei Stunden vorher kam schon die SMS, man solle sie doch schon mal zum Paddeln eintragen.

So auch geschehen, doch es ergab sich, dass am Donnerstag nicht gepaddelt wurde, sondern Hardcore-geshoppt. Zumindest was Susanne betrifft. Zuerst im Kanuladen, dann bei Decathlon entpuppte sich Susanne als echte Kampfshopperin; beim ausgiebigem Ausprobieren aller vorhandenen Paddeljacken über einen Zeitraum von 1 1/2 Stunden, während Ramona , Sinja, Det, Marius und Markus geduldig warteten. Anschließend tobte sie sich bei Decathlon aus und so musste Det, während alle anderen nach spätestens einer Stunde fertig waren, noch bis zum Ladenschluss um 20 Uhr mit seiner Geliebten 4 Stunden im Decathlon ausharren. Die Anderen schon mal vorgefahren… (Sinja möchte an dieser Stelle Det für seine Tapferkeit ehren. Es gibt doch noch echte Kerle!)

 

In den nächsten Tagen wurde wieder gepaddelt und festgestellt, dass sich der obere Guil in den vergangenen 2 Jahren sehr verändert hatte. Trotzdem war die Schlucht noch spaßig, die Kilometer bis zum Burggraben jedoch noch immer holprig.

Auch die Rabioux-Walze auf der Durance sah anders aus, allerdings hatte sie nichts von ihrer Wucht eingebüßt, so lag Ramona rücklings auf dem Topo Duo, den Sinja und sie faulerweise fuhren. Jan und Mathias hatten Spaß und fuhren von unten mit dem Topo zum Kerzen rein.

Am Sonntag beim Shutteln fuhr Ramona, stolz, dass sie sich den Weg merken konnte, Richtung Ausstieg, als sie plötzlich ein hysterisch blinkendes Lämpchen direkt neben der Temperaturanzeige bemerkte, deren Zeiger sich auch schon aus dem Messbereich herausdrängte. Mist! Auf den Aldi-Parkplatz gefahren, Heizung an- und ein dummes Gesicht gemacht. Nach einer Viertelstunde konnte sie dann weiter zum Ausstieg fahren, wo ihr dann später nach fachmännischen Tests von Tobek und Jan (Schläuche fühlen) erklärt wurde, dass das Thermostat defekt sei.

Also sind ein paar Tage später Jan, Markus, Sinja und Ramona in den Autoladen von Guillestre gegangen, um ein Thermostat zu kaufen ("Schaut doch mal, vielleicht hängen die hier im Laden."- "HA, HA und HA, die hängen doch nicht im Laden, HAHAHA!"). Nachdem Ramona und Sinja herausgefunden hatten, dass Thermostat auf Französisch Thermostat heißt, mussten sie nur noch erklären, dass sie eins für genau dieses Auto brauchen ("Ups, hier hängen wirklich welche...").

Das schafften sie sogar und waren total stolz, worauf ihnen der französiche Automechaniker erklärte, dass sie gar keins bräuchten und einfach ohne fahren sollten. Na toll.

Klamm auf der Ubaye
Klamm auf der Ubaye

 

Da nutzten sie ihre wunderbaren Französischkenntnisse doch lieber, um sich beim Kanutenball Malibu zu bestellen. Nach einigen Gläsern brauchte man auch gar nichts mehr sagen, der Wirt wusste schon bescheid. Es wurde ein sehr lustiger Abend. An dieser Stelle sei Jan herzlich gegrüßt.
Am Tag danach ging es dann auch endlich mal zur Ubaye! Dank des Restalkohols wurde diese von Ramona zwar größtenteils kopfüber befahren, aber es war trotzdem geil und deswegen wurde die Tour natürlich nochmal wiederholt, allerdings nach viel Regen bei matschbraunem Wasser. Dieser war auch verantwortlich für den Graben, der vor dem Zelt mit einem Spaten in den Boden gestochen werden musste, wenn man nicht Gefahr laufen wollte, im Schlaf zu ertrinken.

Sinja auf dem Weg in die Prelles-Schlucht
Sinja auf dem Weg in die Prelles-Schlucht

 

Sinja und Ramona befuhren auch eine Strecke, die sie vom letzten Jahr noch nicht kannten: Die Prelles-Schlucht auf der Durance. Wenn man Prelles-Schlucht sagt, kommt Prell-Schlucht dabei heraus, was bei Ramona Gedanken an Kollisionen mit vielen Steinen und als Folge dessen blaue Ellbogen auslöste. Das schien auch gar nicht so fernab der Realität zu sein, denn der obere Teil war ziemlich steinig, umso erstaunlicher, dass Sinja aus der Fahrt eine Expeditionstour (Grundgesteinsforschung) machte und auf diesem Abschnitt meist kopfüber fuhr. Ergebnis: Wasserqualität-gut, Steine-mineral, hart, Helm-sein Geld wert.
Insgesamt ein nettes Stückchen Fluss, wir haben uns sagen lassen, dass es bei mehr Wasser noch viel schöner, aber zu wissenschaftlichen Zwecken weniger geeignet ist.

auch faul und glücklich: Det und Susanne beim Wandern
auch faul und glücklich: Det und Susanne beim Wandern

 

Natürlich wurde auch dieses Jahr auf dem Kanucamp nicht nur gepaddelt, so gingen Det und Susanne des Öfteren wandern und Jan und Ramona entdeckten gleich 2 neue Sportarten für sich: 1. das Klettern, was man in Südfrankreich super machen kann, und 2. das Drachenfliegen, wobei das Fliegen eigentlich betont werden sollte, da Ramona, obwohl sie von 2 Leuten am Klettergurt festgehalten wurde, öfter mal abgehoben ist...

An den letzten beiden Tagen wollten wohl alle noch mal der Held sein und so trugen sich ziemlich viele Leute für den Guil ein, die damit ziemlich überfordert waren. Das haben die meisten von ihnen aber nicht bemerkt und sich gleich noch am nächsten Tag für die Ubaye eingetragen.

Die Tour fing auch eigentlich ganz gut an, bis dann die ersten Wellen kamen. Nach diversen Schwimmern und einer Platzwunde am Kopf haben die beiden Fahrtenleiter ihre Gruppen radikal verkleinert, die Straße war ja nicht so weit weg und so konnte der Rest schon mal Autos umsetzen. Es wurde dann doch noch eine schöne Abschlusstour.

 

                                                                                                                        Sinja und Ramona